Archiv | Juli, 2013

Tweets der Woche KW 30 (2013)

27 Jul

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien ‏@dmhadf

#Begriff: #Jeton de.wikipedia.org/wiki/Jeton #Symbol für das #Glücksspiel, Spielmarken, die in Kasinos verwendet werden, Teil der Populärkultur

#Organisation: #Spielbank bei WP de.wikipedia.org/wiki/Spielbank Einrichtung, in der staatlich konzessioniertes #Glücksspiel betrieben wird

#Kommunalpolitik: Stadtwerke #Zehdenick hochprofitabel http://www.die-mark-online.de/heimat/gransee/gransee-artikel/dg/0/1/1175445/  Vom Pleitekandidat zum Wunderkind, auch das ist möglich

#Medien: Kasinos in Indianerreservaten – eine sprudelnde Geldquelle http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/kasinos-in-indianerreservaten–eine-sprudelnde-geldquelle-1.18115795 Eine etwas andere #Politik der Wiedergutmachung

#Begriff: Das Gute bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gute Von der #Antike bis zur Gegenwart in der #Diskussion, alle haben was zu sagen #Philosophie

#Person: Friedrich Nietzsche bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche #Philosoph, Kritiker seiner #Zeit, gegen gängige Vorstellungen von Gutheit

#Kommunalpolitik: 5000 Hektar #Wald in #Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/771973/  Laubholz-Anteil besonders hoch „Da reicht ein Funke.“ #Feuer

#memo: schon gruselig, wenn allerlei „Prediger“ das Gute zu predigen meinen. Wenn es #Gott gäbe, wäre er nicht einzige Instanz für sowas?

#Begriff: #Retortenbaby bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Retortenbaby Schlagwort für  künstliche Befruchtung, bis heute heiß diskutiert #Ethik

#Organisation: Bourn Hall Clinic bei WP http://en.wikipedia.org/wiki/Bourn_Hall_Clinic med. Einrichtung, die von den „Entwicklern“ der Retortenbabys gegründet …

#Kommunalpolitik: #Hennigsdorf baut Angebote für #Familien aus http://www.die-mark-online.de/heimat/hennigsdorf/hennigsdorf-artikel/dg/0/1/1177982/ 50-seitiger Familienkompass erhältlich

#Meinung: #Retortenbaby – ein #Blog http://hope-retortenbaby.blogspot.de/ Ein #Einblick in eine (für mich) unbekannte Welt

eigene #Meinung: Von der KFZ-Werkstatt in die politische Theorie https://dmhdf.wordpress.com/2013/07/27/von-der-kfz-werkstatt-in-die-politische-theorie/ Von Gemeinsamkeiten zweier unterschied. Professionen

Von der KFZ-Werkstatt in die politische Theorie

27 Jul

Hallo alle Miteinander,

als ich neulich bei meiner Großmutter war, wurde mir erzählt mein Onkel wäre unter die Autoren gegangen. Sie hatte ein unferöffentlichtes Vorexemplar zuhaue. Ich weiß nicht genau wie weit das Projekt vorangeschritten ist. Das Exemplar, dass ich in der Hand hatte wirkte doch sehr fertig. Ob, wann und wo es erhältlich sein wird weiß ich nicht.

Mein Onkel ist KFZ-Meister und betreibt schon sehr, sehr lange eine eigene Werkstatt. Sein Buch soll ein Leitfaden für Kunden und interessierte Menschen sein. Es geht um die Werkstatt des Vertrauens.

Was hat dies mit politischer Theorie zu tun? Ich meine: sehr viel. Deswegen eine etwas andere Perspektive darauf.

Effizienz und Effektivität sind nur die halbe Miete.

Mein Onkel beginnt im Buch die unterschiedlichen Werkstattypen zu beschreiben. Da gibt es zum Beispiel, die spezialisierten Werkstätten. Sie haben sich auf bestimmte Marken eingeschossen. Teures Equipment und ein besonders geschultes Personal sind ihr Markenzeichen. Zusätzlich müssen sich diese Werkstätten zertifizieren lassen.

Im Buch wird der Schluss gezogen, dass das Auto (auf das sich spezialisiert wurde) definitiv fachgerecht repariert wird. (Effektivität) Es wird aber klar gemacht, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis (Effizienz) nicht immer das Beste ist.

Überhaupt: im Buch geht es um mehr als nur um Effizienz und Effektivität. Es gibt bestimmte Arten von Kunden, die sich in ihren Bedürfnissen unterscheiden. Der Eine will mehr Beratung und ein wenig Small Talk. Der Andere will die Fakten und die Problemlösung. Weil das so ist, so wird argumentiert, ist eben auch nicht jeder Werkstattyp das Richtige für jeden Kunden.  In Buch geht es auch um dass, was Organisationssoziologen als kognitive Legitimität bezeichnen. Der Kunde muss nachvollziehen können was mit seinem Auto passiert. Kognitiv meint hier: Dinge und Probleme werden wahrnehmbar, nachvollziehbar gemacht. Wer dies schafft, erhöht den Herrschaftsglauben an seine Person. Das heißt hier: der Kunde überlässt die Herrschaft über seinen Schatz für ein paar Stunden, er fühlt sich gut dabei. Ich argumentiere: auch der Kunde, der sich nicht für die technischen Details interessiert fordert kognitive Legitimität ein. Das bloße Gefühl, ruhigen Gewissens, Dinge erklärt zu bekommen, wenn man sie denn wissen wollte, genügt schon.

Auf dem Weg zur moralischen Legitimität

Was ist nun das Ziel von Kunden und der Werkstatt? Langfristige Bindung, argumentiert mein Onkel.  Der Kunde möchte langfristig darauf vertrauen können, dass sein Auto in guten Händen ist. Die Werkstatt will über diese Bindung Umsatz generieren. Damit diese Bindung funktioniert braucht es eine gemeinsame Vorstellung von einem gutem Leben.

Der Kunde muss das Gefühl haben nicht übervorteilt zu werden. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht aber auch um Agieren auf Augenhöhe. Es geht um Gleichheit. Das betrifft beide Seiten gleichermaßen. Die Werkstatt muss damit rechnen können, das der Kunde den Wert der geleisteten Arbeit erkennt. Es geht auch darum, dass der Kunde nicht den Ruf der Werkstatt schädigt, nur weil ihm der Kaffee dort nicht geschmeckt hat.  Man muss die Ebene der kognitiven Legitimität überschritten haben damit man die Ebene der moralischen Legitimität erreicht. Erst wenn man nachvollziehen kann, was mit seinem Auto passiert, kann man eine Entscheidung über die gute Absicht treffen.

Der KFZ-Meister als Makler: vom Politischen zur Politik

Thomas Bedorf schreibt:

Politisches geschieht dort, wo Identitäten in Anerkennungskonflikte verwickelt, d.h. in Frage gestellt sind

In diesem Zusammenhang bedeutet dies folgendes:

immer öfter werden auch Kunden zu meinem Onkel kommen,  die schlechte Erfahrungen mit anderen Werkstätten gemacht haben. Sie folgern vorurteilsbehaftet, dass alle KFZ-Werkstätten ihre Kunden schlecht behandeln, sie ausschlachten. Die Anerkennung von KFZ-Werkstätten, deren Mitarbeiter ist gestört. Auch hier ist das Schwert wieder zweischneidig. Wenn besagter Kunde seine Haltung durchblicken lässt, wird es schwer (seitens der Mitarbeiter) unvoreingenommen mit ihm zu arbeiten. Wenn auch Vorurteile nicht ausgesprochen werden, sie werden doch gedacht. Die Atmosphäre ist politisiert.

Bedorf weiter:

Politik vollzieht sich dort, wo mit mit institutionell gesicherten Identitäten ge- und verhandelt wird

Im Gespräch müssen also Vorurteile abgebaut und Vertrauen aufgebaut werden. Institutionell meint hier, dass dieses Vertrauen in Routine übergeht. Man kann sich aufeinander verlassen, ohne groß darüber nachzudenken.

Ob man nun Freunde wird, wie es mein Onkel formuliert wage ich zu bezweifeln

Anerkennung als Bedingung für moralische Legitimität

Es kann nicht um den inflationär gebrauchten Begriff der Freundschaft gehen. Auch wenn ich weiß, dass hier umgangssprachlich formuliert wird, was ich wissenschaftlich beschreibe.

Wenn der Kunde langfristig bleiben soll, muss man sich gegenseitig anerkennen. Die Arbeit der Mitarbeiter und der Wert ihrer Arbeit muss anerkannt werden. Es muss aber auch anerkannt werden, das der Kunde Verständnisschwierigkeiten hat. Ein Auto ist ein kompliziertes Ding und es ist ein Statussymbol. Es wurde durch diese Komplexität entfremdet. Der KFZ-Mechaniker muss hier als Mittler auftreten, diese Komplexität zu erklären. Ob er will oder nicht.

Von der Alltagswelt hin zur politischen Theorie

Dieses Buch beschreibt eine Alltagswelt, die mein Onkel seit Jahrzehnten durchlebt. Das Auto und alles drumherum ist Teil unseres Alltages geworden. Bestimmte Routineuntersuchungen sind eben Routine. Aber Menschen müssen auch miteinander verhandeln: erklären, überzeugen, beharren.

Was hat das alles mit politischer Theorie zu tun?

Begriffe wie Effizienz, Effektivität,  kognitive Legitimität, moralische Legitimität und eben Politik beschränken sich nicht auf Orte wie den Bundestag.  Wer ein Gemeinwesen erforschen will, der darf sich nicht auf die großen Fische beziehen, jedenfalls nicht ausschließlich. Eine KFZ-Werkstatt ist mit den selben Problemen konfrontiert wie Frau Merkel: Legitimität erzeugen, Anerkennung stiften. Je besser dies funktioniert, umso eher wird man von der Umwelt mit Ressourcen versorgt. Die gilt für meinen Onkel sowie für Frau Merkel. Die Summen und der Einfluss mögen sich unterscheiden. Die Probleme und die Lösungen gleichen sich.

Wir sind eben doch nur Menschen und kochen mit Wasser.

Literatur:

Bedorf, Thomas: Verkennende Anerkennung. Über Identität und Politik. Suhrkamp, Berlin 2010 S. 226

Suchman, Mark C. 1995: Manaing Legitimacy. Academy of Management Review 20, S. 571 ff.

(unveröffentlicht) Marien, Frank: Werkstatt deines Vertrauens. Putlitz 2013

Tweets der Woche KW 29 (2013)

20 Jul

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien ‏@dmhadf

#Begriff: #Wandlitz bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Wandlitz_%28Wandlitz%29#Nachkriegsentwicklung_und_die_Zeit_der_DDR hier als Synonym für den Wohnort der #DDR Politbüromitglieder. 2 Welten in einer #Stadt

#: Waldsiedlung bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Waldsiedlung_%28Bernau_bei_Berlin%29#Leben_in_der_Siedlung hier als Organisation, die sich um Sicherheit & Wohlergehen der PB-Mitglieder kümmerte

#Kommunales: Bierernst in Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/769499/ Wenn es um #Bier geht, geht es um die Wurst. Von der richtigen Biermarke

#Medien: elf99 vom 24.11.89 – Spezial – Einzug in das Paradies http://www.youtube.com/watch?v=YCXAKksTXTE #Besichtigung der Waldsiedlung #Wandlitz

#Begriff: #Frankophonie bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Frankophonie Die #Welt der französisch sprechenden Menschen. Ein Rest des Empire Francaise & mehr

#Organisation: L’Organisation internationale de la #Francophonie (OIF) http://www.francophonie.org/L-Organisation-internationale-de-42707.html avez-vous compris cela?

#Kommunalpolitik: Flüchtlingsrat fordert Runden Tisch in #Oberhavel http://www.die-mark-online.de/heimat/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1174718/ Unterbringung der Flüchtlinge ungeklärt

#Medien: Was verbindet Vietnam und Burkina Faso? Dieser #Aufsatz gibt die Antwort http://www.geographie.uni-erlangen.de/docs/article/68/ggl_publik_diepolitikraeumlicherrepraesentationen_121207.pdf (PDF) #Frankophonie

#Begriff: Äther (#Physik) bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Äther_(Physik) hypothetische Substanz, die nie entdeckt wurde, hat im Sprachgebrauch überlebt

#Person: Hendrik Antoon Lorentz bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Hendrik_Antoon_Lorentz Bereitete Grundlagen für Einsteins Arbeiten, beschäftigte  sich mit #Äther

#Kommunalpolitik: 3 Monate Wartezeit beim Elterngeld in #Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/770932/ ungeplante Personalausfälle & einiges mehr is schuld

#Medien: Die Physik Albert Einsteins: Der #Äther http://www.youtube.com/watch?v=TvvtHhweqrA Erklärt von Harald #Lesch. #Physik verständlich nahe gebracht

#Begriff: #Jeton http://de.wikipedia.org/wiki/Jeton #Symbol für das #Glücksspiel, Spielmarken, die in Kasinos verwendet werden, Teil der Populärkultur

#Organisation: #Spielbank bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Spielbank Einrichtung, in der staatlich konzessioniertes #Glücksspiel betrieben wird

Kurzkommentar: Erdbeeren im Wahlkampf!

20 Jul

Hallo alle Miteinander,

der Bundestagswahlkampf rückt näher. Da braucht es eine angemessene Wahlkampfberichterstattung. Tagesschaum heißt das etwas andere Format dieser Kategorie. Traute beweist der WDR da, wie ich finde. Ja, man kann argumentieren, dass diese satirisch-humoristische Sendung jetzt nicht die schärfste Provokation wagt. Womit soll man heute noch provozieren? Nein, darum kann es nicht gehen. Ziel muss sein, den Wahlkampf so darzustellen wie er ist. Inhalte überwinden! Dieses PARTEI-Motto dort nachzuweisen, dass ist die eigentliche Provokation.

Ich hatte in diesem Artikel, zum Ende hin,  ja dargestellt, dass es um Präsenz zeigen und Empathie erzeugen geht. Wie geht dies besser als mit dem Wahlkampfsong des SPD-Bundestagskandidaten im Wahlkreis 68, Landkreis Harz, Mario Hennig.  Hier geht es zur ganzen Sendung,  wer nur den „Kracher“ hören will, hier entlang!

Aber nun zum Titel des Beitrages, den  Erdbeeren im Wahlkampf! Die SPD-Bundestagskandidatin Frau Hummel kocht ihre Erdbeermarmelade vor laufenden Kameras. So geht Präsenz zeigen! Zum Ende der Sendung kann man dieses „Hochlicht“ genießen. Wahrscheinlich werden das jetzt alle langweilig und uninteressant finden. Ich finde, der politikwissenschaftliche und humoristische Gehalt lohnt das Anschauen

Tweets der Woche KW 28 (2013)

13 Jul

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien ‏@dmhadf

#Begriff: http://de.wikipedia.org/wiki/Polenschw%C3%A4rmerei begeisterte Anteilnahme der dt. Liberalen am Freiheitskampf der #Polen um 1830/1831

#Organisation: Corps Saxonia Leipzig http://de.wikipedia.org/wiki/Corps_Saxonia_Leipzig eine Studentenverbindung, die sich einst an der Polenschwärmerei beteiligte

#Kommunalpolitik: Kraft-volle Tuchfühlung in #Hennigsdorf http://www.die-mark-online.de/heimat/hennigsdorf/hennigsdorf-artikel/dg/0/1/1172052/ Frau #Kraft, der Bundestagswakampf & das #Stahlwerk

#Medien: Gesungene Hallstein-Doktrin http://www.zeit.de/1961/48/gesungene-hallstein-doktrin Artikel von 1961 mit Bezug zur Polenschwärmerei & dem #WDR #Kultur

#Begriff: #Münzgesetz (Deutsches Reich) bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzgesetz_%28Deutsches_Reich%29 von 7 Währungen zur Mark #Geburtstag, auf dem weg zur dt. „#Einheit“

#Person: Otto von Bismarck http://de.wikipedia.org/wiki/Bismarck Hier als „#Finanzminister“ & Reichskanzler bis 1880  s, auch http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsschatzamt #Mark

#Kommunalpolitik: 1. Fahrradstraße in der Landeshauptstadt #Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/768385/ ein Element, um Radverkehr in Städten zu beleben

#Medien: #Mark und Pfennig 1873 eingeführt. Ein „Audio-Tageblatt“ des #BR http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kalenderblatt/Pfennig100.html Auch #Bismarck musste umrechnen #Geld

#Begriff: #Bermudadreieck bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Bermudadreieck Mehr als nur Seegebiet, Quelle von #Literatur #Kunst & Verschwörungstheorien

#Person: #GWUP bei WP http://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/was-wir-wollen erforschen Parawissenschaften, hier Artikel zum #Bermudadreieck http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/107-sonstige-themen/162-bermudadreieck

#Kommunalpolitik: Finanzmin. bleibt hart in #Fürstenberg http://www.die-mark-online.de/heimat/gransee/gransee-artikel/dg/0/1/1172391/ Die Kommune, 1 nicht-barrierefreiher Bahnhof & die #Bahn

#Medien: Todeszone im Atlantik http://www.youtube.com/watch?v=CvqQYIITYKw #Doku über Mysterium, Verschwörungen & Fakten zum #Bermudadreieck #Wissenschaft

eigene #Meinung: Kurzkommentar: sprachliche Verwirrung https://dmhdf.wordpress.com/2013/07/13/kurzkommentar-sprachliche-verwirrung/ #Latein, wer wird Millionär & die richtige Antwort #wwm

#Memo: Latina legere me doceat. Non loquor Latinum. continet multos errores! Wie schön ist doch der Google-#Übersetzer. Habemus #Google!

Kurzkommentar: sprachliche Verwirrung

13 Jul

Hallo alle Miteinander,

durch Zufall bin ich über meine Twitter-Timline auf diesen Link gestoßen: Tribüne, Tribunal und Tribun. Das dort verlinkte Video wird so zusammengefasst:

Wortkunde + Latein Eine Frage bei der RTL-Sendung »Wer wird Millionär?« schlägt hohe Wellen: Wer auf der »Tribüne« Platz nimmt, tut dies der Wortherkunft zufolge eigentlich, um … A) gekrönt zu werden; B) Recht zu sprechen; C) Orgien zu feiern; D) Almosen zu verteilen. Der Kandidat wird von seinem Joker falsch beraten und scheitert an der Frage. Danach werden Vorwürfe erhoben, mit Frage und Antworten stimme etwas nicht.

Der Autor des Videos scheint ein fachkundiger Linguist zu sein, der schafft, die komplexe Materie verständlich zu erklären. Ich, als Jemand der nie Latein gelernt hat, profitiere besonders von dem Video. Zum Einen hat es mir vor Augen geführt, das Latein immer noch eine gewisse Relevanz besitzt. Wie stark diese Relevanz ist und wie sich dies schulpolitisch niederschlagen soll steht allerdings auf einen anderen Blatt. Zum Anderen wurde verdeutlicht warum Fachwissenschaften so wichtig sind. Und es wurde aufgezeigt, wie irreführend die „falschen Freunde“ bzgl. Vokabeln sein können.

Der Joker, hier eine 19-jährige Jurastudentin, hat zu Antwort D geraten. Sie schien sich ihrer Sache sehr gewiss. Das überzeugte den Kandidaten. Leider wäre Antwort B richtig gewesen. Die Studentin musste sich darauf einen Shitstorm aus dem Netz gefallen lassen. Als ob sie gewollt hätte, das der Kandidat falsch antwortet … Wahrscheinlich war ihre Sicherheit, mit der sie ihre Antwort begründete, Stein des Anstoßes.

Ihr Professor sprang ihr bei, er begründete warum Antwort B es hätte nicht sein können. Fernsehkritik-TV nahm die Diskussion auf und machte darüber einen Beitrag. Nun monierte obiger Linguist (obiges Video ist eine Antwort auf den FK-TV-Beitrag), dass man das Problem, welche Antwort richtig sei, nicht rechtshistorisch beantworten könnte. So hatte der Jura-Professor argumentiert.  Hier müsse man mit Mitteln der Linguistik argumentieren, kontert der Linguist. Sehr geschickt, wie ich finde. So geht gute Wissenschaft. Schaut euch die Videos an und urteilt selbst.

Quellen:

Belles Lettres. Deutsch für Dichter und Denker:  Tribüne, Tribunal und Tribun

Fernsehkritik-TVDie Tribünen-Frage vom 08.07.2013

fr-online.de: Frage bei „Wer wird Millionär?“  Debatte über 125.000-Euro-Frage geht weiter vom 17.05.2013

Tweets der Woche KW 27 (2013)

6 Jul

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien ‏@dmhadf

#Begriff: #Elektronenröhre bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronenr%C3%B6hre Ein wichtiges elektronisches Bauelement im 20 Jhd., heutige Bedeutung abnehmend

#Person: Robert von Lieben bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Lieben  österreichischer Physiker, erfand wegweisende #Elektronenröhre #Technik #Physik

#Kommunalpolitik: Alleenretter gründen #Bürgerinitiative in #Glienicke http://www.die-mark-online.de/heimat/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1169089/ Kontrapunkt zu Gemeindevertreter gesetzt

#Medien: Die #IBM 705 http://www.youtube.com/watch?v=1Q2dCG7SSCc Computer-Koloss aus dem Jahre 1956. Sie wurde mit Elektronenröhren betrieben #Technik

#Begriff: City of #London bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/City_of_London  historische und wirtschaftliche Zentrum Londons. Heute mächtiger Finanzplatz

#Organisation: City of London Corporation bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/City_of_London_Corporation Verwaltungsbehörde, die einen priviligierten londoner Stadteil …

#Kommunalpolitik: Wiederaufbau der Garnisonkirche in #Potsdam national bedeutend http://www.pnn.de/potsdam/758701/ Ein jetzt schon politisches Monument

#Memo: City of London – ein ganzer Stadtteil wird zum #Synonym. Ein letzter Hauch des alten British Empire? #Politik #Wirtschaft

#Begriff: #Heliografie bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Heliografie altes Verfahren, mit dem man erstmals Fotos herstellen konnte

#Person: Joseph Nicéphore Niépce bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Nic%C3%A9phore_Ni%C3%A9pce  Erfinder der #Heliografie, schuf erste bis heute erhaltene #Fotografie

eigene #Meinung: #PRISM – eine andere Perspektive https://dmhdf.wordpress.com/2013/07/06/prism-eine-andere-perspektive/ Von dem Problem des Nicht-bedroht-fühlens & sozialer #Konstruktion

#Memo: apropos Fotos & #NSA – Ob sich Joseph Niépce vorstellen konnte, wie sehr man seine Erfindung zum Abschorcheln nutzen würde?

PRISM – eine andere Perspektive

6 Jul

Hallo alle Miteinander,

eigentlich wollte ich mich aus der  PRISM-Kommentierung heraushalten, es wurde ja alles mögliche geschrieben. Im Nachhinein fehlen mir einige Blickwinkel, die ich hier nachtragen möchte. Es geht hier nicht um (m)eine Meinung, es geht um eine Einordnung in politikwissenschaftliche und soziologische Diskurse.

Realismus vs. Liberalismus (Idealismus)

Man kann argumentieren, dass Staaten, deren Führungselite, Macht und Einfluss in der internationalen Gemeinschaft mehren wollen. (fast) Alles ist erlaubt um diese Ziele durchzusetzen. Ob Terrorismus, Wirtschaftsspionage oder die Erlangung eines Wissensvorsprung, dies alles kann der eigenen Machtmehrung bzw. der Machtminderung dritter dienen. Diese Sichtweise nennt man in der Politikwissenschaft Realismus. Was die Ziele der vielfältigen Abhörmaßnahmen auch en detail sein mögen, der Realismus vermag zu erklären, warum Staaten diese Programme initiieren. Angst ist hier auch ein wichtiges Stichwort. Weil Staaten als (mehr oder minder) gleichberechtigte Akteure agieren, weil es keinen Akteur gibt der überordnete Regeln durchsetzen kann, beginnen sich die Staaten einander zu misstrauen. Wer will wann was und warum? Welche Mittel werden eingesetzt? Welche Ziele werden erreicht? Hier werden doch aber vor allem Bürger (und Unternehmen) abgehört, die Logik greift nicht mehr, kann man entgegenhalten. Und, es geht hier auch um Innen- und nicht nur um Außenpolitik. Ja, das stimmt. Es stimmt aber auch, dass diese Grenzen verschwimmen. Unternehmen, Zivilgesellschaft haben ein durchaus beachtliches Machtpotential entwickelt. Genau dies kann auf einen Staat bedrohlich wirken. Auch die Trennung zwischen Innen- und Außenpolitik ist nicht mehr trennscharf möglich. Beides greift immer stärker ineinander über. Dies sieht man gerade in Zeiten des Internets.

Dem Realismus steht der Liberalismus als Gegenpol gegenüber. Dort heiligt der Zweck eben nicht alle Mittel. Bürger- und Menschenrecht müssen beachtet werden. Es geht um Freiheit, man kann aber auch argumentieren das es um Vernunft geht. Kann es denn vernünftig sein wenn Staaten sich gegenseitig und ihre Bürger, ihre Unternehmen abhören? Wird dadurch nicht erst eine Atmosphäre der Angst und Ungewissheit konstruiert? Entsteht nicht deshalb Anarchie zwischen den Staaten, weil sie nicht einsehen wollen, das ein übergeordneter Akteur in ihrem Interesse ist? Man sieht schon: es geht in Richtung Weltregierung. Auch spielen Innenpolitik und Zivilgesellschaft hier eine wichtige Rolle. Es geht nicht um Angst, es geht um Werte und Normen, die thematisiert werden. Es ist schwieriger PRISM und Co. mit dem Liberalismus zu erklären, jedoch es könnte gehen. Wenn sich alle gegenseitig abhören, wenn dadurch eine höhere „Stabilität“ in der Staatengemeinschaft erreicht würde, wenn mehr „Sicherheit“ generiert würde, könnte man hier liberal argumentieren. Da viele Menschen sich mit dem Abhören ihrer Daten abgefunden haben, scheint dies akzeptierte Praxis zu sein. Man sieht schon: eine Frage bleiben offen, zu viele Konjunktive, es wirkt alles etwas konstruiert.

Die NSA als permantly failing organization

Wolfgang Münchau hat es in seiner Kolumne,vor allem bezogen auf Wirtschaftsspionage, diese Woche gut auf den Punkt gebracht:

Wenn diese Form der Spionage systematisch und effizient wäre, würde man das anhand von Wirtschaftsdaten oder wirtschaftspolitischen Initiativen doch sehen können. Aber man sieht es nicht.

Er argumentiert allgemein, dass die meisten relevanten Informationen öffentlich beschaffbar sind. Hier wird ökonomisch unnötig Geld verschwendet.   Die NSA arbeitet nicht nur gegen den Bürger, sie arbeitet ineffizient. Warum leistet sich die USA diesen ganzen Apparat, wo er ineffizient ist? Erziehlt er einen messbaren Effekt der Sicherheit, der nur mit ihm erreichbar ist? Warum existiert er, wenn er undemokratisch ist?

Die Organisationssoziologie kann uns mit dem Begriff der permantly failing organization weiterhelfen. Die NSA verfehlt (sehr wahrscheinlich) ihren Zweck der Sicherheitsgewinnung, sie arbeitet ineffektiv. Dennoch gibt es jede Menge Akteure, die von ihr (scheinbar) profitieren:

  • die sog. Subkontraktoren (die für die NSA als private Firmen Daten auswerten)
  • die Hardware-Hersteller (die entsprechendes Equipment liefern)
  • die Generäle (die lukrative Führungsposten erhalten)
  • der US-Präsident (der der Illusion erliegen kann, dass es „sicherer“ wird, das erfolgreiche (Wirtschafts)Spionage betrieben wird)
  • Das US-Amerikansche Volk (das der Illusion erliegen kann, dass es „sicherer“ wird)

Die Umwelt trägt ja geradezu ihre Erwartungen an diese Organisation heran. Man muss nur sagen was man hören will und wird gefüttert. Die Umwelt gibt bereitwillig Ressourcen, weil (scheinbar) Unsicherheit beseitigt wurde.

Es geht also gar nicht um das Abhören – an sich – es geht um die sozial konstruierten Erwartungen nach Sicherheit, die aus dem Abhören resultieren (sollen). Es geht im Kern also gar nicht um Liberalismus oder um Realismus, es geht um Konstruktivismus. Es geht nicht um das Leben, wie es sein soll, frei von Beobachtung, Einfluss und Zwang. Es geht um das Leben, wie wir es empfinden. Es gibt Beobachtung, Einfluss und Zwang (mehr oder minder) durch PRISM und Co. All dies empfinden wir aber nicht als bedrohlich. Denn wir spüren keinen wahrnehmbaren Einfluss auf unser Leben. Es rollen eben keine Panzer gegen uns, wie der Realismus proklamieren könnte. Wir sind uns nicht über diese Vorgänge bewusst. Dies wäre ja nötig, um dies als Norm zu akzeptieren (Liberalismus).

Es besteht eine Atmosphäre des Nicht-bedroht-fühlens. Was will man gegen PRISM und Co argumentieren, die Pro-Argumente funzen doch super. Erst wenn es wahrnehmbar wird, erst wenn Menschen heraus-gewunken werden, weil ein Algorithmus sie falsch einsortiert hat; erst wenn sie merken, dass sie aktiv diskriminiert werden, wird es wahrnehmbar. Und es wird wahrnehmbar werden! Das Kind wird erst aus dem  Brunnen gezogen werden müssen. So war es, so ist es, so wird es bleiben. Ich hoffe, die richtigen Argumente werden die Wahrnehmung verändern können.

Wir werden es sehen.

Literatur: Meyer, Marshall W. / Zucker, Lynne G.: Permanently Failing Organizations. Sage, 1989. S. 53 f.