Archiv | Februar, 2013

Tweets der Woche KW 8

23 Feb

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien@dmhadf

#Begriff: #Datenjournalismus bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Datenjournalismus Wie lassen sich Daten mit Mehrwert für Menschen aufbereiten? #Kultur

#Organisation: #LobbyPlag http://t.co/rG7iWyFQ wie viel Lobbyeinfluss findet sich in der EU-Datenschutz-Grundverordnung? #Lobbyeismus

#Kommunalpolitik: Nachtstreife in #Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/724378/ Bürgerpatrouillen? ehemaligeR Polizeichef meint ja #Politik #Polizei

#Medien:  ZAPP – Recherche: #Datenjournalismus http://www.youtube.com/watch?v=poUa8Wu9eTk Was macht er, wo gibt es Prorbleme? Eine Bestandsaufnahme

#Begriff: #Willensfreiheit bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille mehr als nur zwischen verschiedenen Optionen einen Wahlentscheid zu treffen?!

#Person: Sophokles bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Sophokles  klassischer, antiker griechischer #Dichter, thematisierte #Willensfreiheit

#Kommunalpolitik: Mit gutem #Beispiel voran in #Birkenwerder http://www.die-mark-online.de/heimat/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1107163/ Ein koordiniertes Klimaschutzkonzept wird erarbeitet.

#Meinung: Willensfreiheit und Determinismus – warum ich das Problem nicht verstehe http://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2013/02/19/willensfreiheit-und-determinismus-warum-ich-das-problem-nicht-verstehe/ Wie frei ist der #Wille wirklich?

#Begriff: #Eudämonismus bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Eud%C3%A4monismus die „objektive“ Lehre vom #Glück. Es sei messbar: Erfolg, Freunde…! #Philosophie

#Organisation: Die Hedonistische Internationale formiert sich http://www.hedonist-international.org/?q=de/node/289 Eudämonische Internationale gibt es nicht, warum? #hi

#Kommunalpolitik:  Stadt #Potsdam will neun verkaufsoffene Sonntage http://www.pnn.de/potsdam/726949/ Streit mit der Landesregierung vorprogrammiert

#Medien:  What Money Can’t Buy -the moral limit of markets interessantes #Buch & Diskussions-Youtube-Video http://www.youtube.com/watch?v=ZafL7_CaMbg

eigene #Meinung: #Kontrolle oder #Vertrauen? Wie wollen wir leben? https://dmhdf.wordpress.com/2013/02/23/kontrolle-oder-vertrauen-wie-wollen-wir-leben/ Eine Frage, die nur schwer beantwortbar ist.

Kontrolle oder Vertrauen? Wie wollen wir leben?

23 Feb

Hallo alle Miteinander,

es gibt Eltern, Partner und Freunde, die einen großen Kontrollzwang auf ihr Gegenüber ausüben. Ist es Angst, dieser Person könnte etwas zustoßen? Ist es Misstrauen: man fühlt sich getäuscht? Oder ist es der pure Wille Macht auszuüben: Kontrolle als Machtinstrument?

Kontrolle kann aus bester Absicht ausgeübt werden oder aus der allerschlechtesten Absicht. Sie kann im privaten Kreis beginnen und setzt sich, bis hin zum Staat, fort.

Dabei wird klar: was Kontrollen immer auch sein mag, es ist nicht binär. Es gibt nicht nur Kontrolle oder nur keine. Kontrolle droht bodenlos zu werden. Wenn man einen Gegenstand, eine Sache oder eine Person kontrolliert stellen sich folgende Fragen:

  • wird gründlich genug kontrolliert?
  • muss die Kontrolle ausgeweitet werden?
  • wird das Richtige kontrolliert?

Es wird klar, dass sich aus diesen Fragen ein hoher Aufwand und hohe Kosten ergeben. Wenn Eltern kontrollieren wollen, ob ihr Kind die Hausaufgaben gemacht hat ist dies händelbar. Ob der Versicherungsmakler in unserem Sinne arbeitet ist nicht mehr leicht nachvollziehbar. Wenn große Firmen und der Staaten Kontrolle ausüben (müssen), drohen Kosten und Aufwand zu explodieren. Ob das gewünschte Verhalten erreicht wird bleibt fraglich.

Es könnte doch alles viel einfacher sein? Wenn Menschen aufeinander vertrauen könnten, würde man Kontrollinstanzen, Zeit und Geld sparen. Mir scheint, dieses Grundvertrauen in die (Mit)Menschen und den Staat schwindet. Es schwindet bei mir selbst. In einer Welt, wo wir mit großen Skandalen und kleinen persönlichen Enttäuschungen konfrontiert sind, wie soll da dieses Grundvertrauen wachsen? Mehr Kontrolle bringt nicht unbedingt mehr. Soll man auf sie verzichten? Was ist ein angemessenes Maß der Kontrolle: in Politik, Wirtschaft, Alltag?

Ich bin der Letzte, der den Staat hasst, ich profitiere von ihm! Nur: sollen wir diesem „Wesen“ ein Grundvertrauen entgegenbringen (können)? Ich kann dies nicht! Ich kann aber auch keine vollständige Kontrolle des Staates verlangen, ich kann meine Mitmenschen nicht vollständig kontrollieren.

Und nun? Mehr Kontrolle (egal von was) bringt ab einer bestimmten Schwelle nur mehr Kosten, der Zusatznutzen bleibt gering. Mehr Vertrauen ist löblich, aber naiv. Auch sie gewährt nicht, dass ich einen definierten Zusatznutzen erwarten kann.

Für mich ist die Frage (mehr) Kontrolle oder (mehr) Vertrauen auf dieser allgemeinen Stufe nicht beantwortbar. Ich muss hier im Einzelfall entscheiden!

Wahrscheinlich ist meine Generation in einer Zeit aufgewachsen, wo es für die Gesellschaft immer unklarer wurde, wie sie dies Verhältnis Vertrauen <-> Kontrolle aus tarieren soll. 9/11 und der CDU-Spendenskandal haben, bewusst wahrgenommen oder nicht, ihre Spuren hinterlassen.

Tweets der Woche KW 7

16 Feb

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien@dmhadf

#Begriff: #Erzählung bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Erz%C3%A4hlung Mehr als nur #Quatschen. Wichtig in der #Soziologie, #Literaturwissenschaft, #Kultur

#Person: John Rogers Searle bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/John_Searle amerikanischer #Philosoph, Hauptarbeitsgebiete: Sprachphilosophie, das Erzählen

#Kommunalpolitik: Nachwuchs-Innovationsförderpreis in #OHV ausgelobt http://www.die-mark-online.de/heimat/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1102606/ Baustein, um künftige Fachkräfte zu binden.

#Medien: Wo beginnt die Erzählung? Narrative der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=21048 eine #Konferenz

#Begriff: #Austrofaschismus bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Austrofaschismus  ab 1933 in #Österreich etabliertes autoritäres & faschistisches Herrschaftssystem

#Organisation: Vaterländische Front (Österreich) bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Vaterl%C3%A4ndische_Front stützte den #Austrofaschismus, #Einheitspartei

#Kommunalpolitik: Konzept für Gedenkkultur in #Potsdam gesucht http://www.pnn.de/potsdam/723303/ Welches #Gedenken ist das Richtige?

#Meinung:  Ein #Kommentar von 2011 zum #Austrofaschismus http://derstandard.at/1317018853516/Dollfuss-Debatte-Austrofaschismus-nein-danke Haben die Ösis ein Problem mit ihrer Vergangenheit?

#Begriff: #Googleberg bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Plagiatsaff%C3%A4re_Guttenberg#Oppositionsparteien Leider ist dieser Begriff in der Versenkung verschwunden wie #kt, schönes #Kofferwort!

#Person: Karl-Theodor zu Guttenberg bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_zu_Guttenberg ehem. dt. Politiker & der #Googleberg. Deutschlands wahrer #Plagiator!

#Kommunalpolitik: Hübner hofft auf Förderung fürs Museum in #Velten http://www.die-mark-online.de/heimat/hennigsdorf/hennigsdorf-artikel/dg/0/1/1102875/  Unterstützung des Hedwig-Bollhagen-Museums

#Medien: because of the German obsession with titles… http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-21395102 #BBC zu #Googleberg & #Schaven. Eine britische Sicht.

eigene #Meinung: Die #Piratenpartei: eine Innen- und Außensicht https://dmhdf.wordpress.com/2013/02/16/die-piratenpartei-eine-innen-und-ausensicht/ Fehlt eine Außensicht?

#Memo: sollte mich fragen, ob das Tweeten über Tweets, die in Blogs getwittert werden sinnvoll ist.

 

Die Piratenpartei: eine Innen- und Außensicht

16 Feb

Hallo alle Miteinander,

der Bundestagswahlkampf rückt immer näher. Da wächst auch das persönliche Interesse an politischen Parteien. Vielleicht achtet man in diesem Zusammenhang verstärkt auf politische Gespräche. Wenn ich mit Piraten über deren Partei spreche, ob an der Uni oder im Netz, in folgenden Punkten stimmen sie (mehr oder minder) überein:

  • die Medien berichten unsachgemäß und verzerrend über uns
  • die Wähler sind zu ängstlich und lassen sich von den Medien und der Konkurrenz einlullen
  • die Piratenpartei erarbeitet weiterhin ein Parteiprogramm und ist an der Basis voll funktionsfähig

Wer sich mit einer Partei identifiziert, wer sich in ihr und mit ihr engagiert, wer die alltägliche Parteiarbeit mitbekommt wird schnell obige Punkte teilen.
Ja, Medien sollen einen herschaftsfreien Diskurs ermöglichen, tun sie nicht, können sie nicht und der Leser will es auch nicht! Ja, Menschen sind tendenziell ängstlich und nehmen das bekannte Schlechte eher in Kauf als das unbekannte Gute. Menschen (und auch ich) wollen sich nicht durch Parteiprogramm wühlen um zu erfahren welche Position sie hat.

Und ja, auch die FDP-Basis wird die Partei am Laufen halten.

Politik ist keine BWL, keine (reine) Kosten-Nutzen-Analyse. Politik ist Show, ist Unterhaltung, ist Darstellung! Das heißt nicht, dass wir durchoptimierte Spitzenpolitiker brauchen, die nach einem mathematischen Mittelwert berechnet werden. Das heißt auch nicht, dass Politiker keine Ecken und keine Kanten mehr heben dürfen. Bitte mehr davon!

Was soll ich als Wähler davon halten, wenn SMS-Konversationen von prominenten Parteimitgliedern veröffentlicht werden? Ist es wirklich Basisdemokratie, wenn die Basis in einer „Führungskrise“ befragt werden muss? Ich habe große Sympathien für die Grundideen der Piraten, ich habe Sympathie, wenn man Dinge anders machen will. Und ich habe Verständnis dafür, dass eine schnell wachsende Partei, die wachsende Verantwortung durch Landtagsmandate und der steigende öffentliche Druck Probleme schaffen. Nur, diese Probleme müssen gelöst werden. Im Untersuchungsausschuss BER des Berliner Abgeordnetenhauses scheint dies unter unter dem Piraten Martin Delius zu gelingen. Auch die Seite BERwatch der Piratenfraktion, macht klar wie es gehen kann!

Ich hoffe, dass aus dem Chaos eine Ordnung entsteht! Ich hoffe, dass sich die Piraten darstellen können, ohne sich selbst durchoptimieren zu müssen. In ihrem jetzigen Zustand ist die Partei unwählbar für mich! Das kann sich ändern! Bleiben wir gespannt!

Die  Innen- und Außensicht zeigt, alles ist eine Frage der Perspektive! Ein gesundes Mittelmaß zu finden ist schwierig aber notwendig! Sich von seiner Perspektive lösen zu können, ist wichtig und notwendig, vielleicht ist es für die Piraten lebensnotwendig!

 

 

Tweets der Woche KW 6

9 Feb

#Organisation: Central Intelligence Agency bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Central_Intelligence_Agency Hier als Nutzer von #Lügendetektoren, ich weiß, das ist einfallslos#Organisation: Central Intelligence Agency bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Central_Intelligence_Agency Hier als Nutzer von #Lügendetektoren, ich weiß, das ist einfallslos

#Kommunalpolitik: die unendliche Griebnitzsee-Uferwegsgeschichte in #Potsdam geht weiter. http://www.pnn.de/potsdam/720670/ Die armen Villenbesitzer!

#Begriff: #Teilchenbeschleuniger bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Teilchenbeschleuniger große, teure Geräte, welche die #Wissenschaft voranbringen (können)

#Person: Rolf Wideröe bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Wider%C3%B6e norwegischer Ingenieur & Wissenschaftler. Entwickelte #Teilchenbeschleuniger

#Kommunalpolitik: #Gedenkstätte mit Modellcharakter in #Oranienburg http://www.die-mark-online.de/heimat/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1100141/ könnte ein wenig mehr #Geld gebrauchen!

#Medien: scobel – CERN, #Teilchenbeschleuniger, #Urknall http://www.youtube.com/watch?v=SAXTB9-lY7I Eine philosophische Betrachtung #Philosophie

#Begriff: Sortenschutz http://de.wikipedia.org/wiki/Sortenschutz Schützt geistiges Eigentum an Pflanzenzüchtungen. Interessant, was alles Eigentum werden…

#Organisation: Gemeinschaftliches Sortenamt bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaftliches_Sortenamt  #Agentur der #EU, kümmert sich um Sortenschutz EU-weit.

#Kommunalpolitik: Politische Mehrheit für Tourismusabgabe in #Potsdam steht http://www.pnn.de/potsdam/721899/ zwei Millionen € will #Stadt einnehmen.

#Medien: #Sortenschutz – ein kritischer Blogeintrag zum Thema mit Links! http://www.erdbeeranbauer.de/?p=1567 Pro & Kontra dargestellt

#Memo für meine Kinder: früher haben Politiker den #Doktor gemacht um sozialen #Status zu erhöhen. Heute geht es nur um Mehrung des Wissens!

eigene #Meinung: Von Persönlichkeiten und mittelmäßiger #Wissenschaft! https://dmhdf.wordpress.com/2013/02/09/von-personlichkeiten-und-mittelmasiger-wissenschaft/

Von Persönlichkeiten und mittelmäßiger Wissenschaft!

9 Feb

Hallo alle Miteinander,

die meisten Menschen, denen ich so begegne, lösen keine großartigen Reaktionen hervor. Weder Bewunderung und großes Interesse noch Abneigung und totale Gleichgültigkeit: so wie man mit fremden und fern bekannten Menschen umgeht. Doch es gibt Menschen in der Kategorie fern bekannt, denen ich mit großem Interesse und einiger Bewunderung gegenüberstehe.

Ich habe im Artikel Von handgeschrieben Exzerpten, dem Politischen und Fernsehkritik-TV ja bereits von dem Dozenten berichtet, der uns ein handgeschriebenes Exzerpt anfertigen ließ. Und hinter dem Politischen verbirgt  sich hier auch ein (anderer) Dozent, bei dem ich den Kurs Neuere Debatten über das Politische besuchte. Ich frage mich, warum ich ausgerechnet zwei Dozenten im Zusammenhang mit Persönlichkeiten erwähne. Es gibt im Alltag doch so viel Andere Menschen, die als Beispiel taugen würden: die Großmutter, die ihr Leben lang hart gearbeitet hat und sich hat nie unterkriegen lassen! Der gute Freund, der immer seine Meinung sagt, egal wie kritisch sie auch sein mag oder der Nachbar, der einem so sympathisch ist. Durchhaltevermögen, Ehrlichkeit und Sympathie machen meiner meiner Meinung nicht allein eine Persönlichkeit aus, es muss etwas anderes: Polarisierung!

An der Uni merkt man, wer polarisiert. Viele eigenständige Menschen bilden sich eine Meinung über Kommilitonen oder Dozenten. Es zeichnen sich zwei große Lager ab: das Lager der Sympathisanten und das Lager „Antipanten“, Leute, die eine bestimmte Person partout nicht leiden können. Der Dozent mit den handgeschriebenen Exzerpten gehört zweifelsohne zu denen, die polarisieren. Dazu muss man wissen: an den meisten Unis herrscht eine Tendenz zu einem bestimmten Klima. Ich nenne es scherzhaft das Wattebausch-Klima. Diskriminierung soll verhindert werden, ein sachlicher Ton soll gefunden werden, man möchte differenzieren! Alles Dinge, die ich unterschreibe, für die ich einstehe! Es gibt nur einen Haken: der Wattebausch federt alles ab. Einige sind geneigt, deutliche Ansagen als diskriminierend, Unsachlich und verallgemeinernd hinzustellen. Mein hier erwähnter Dozent macht deutliche Ansagen! Ich meine, nicht vollkommen unempfindlich gegenüber Diskriminierung, Unsachlichkeit oder Verallgemeinerung zu sein. Bei dem Dozenten kann ich all dies nicht erkennen. Einige meinen dies zu erkennen. Der Dozent spielt nämlich, im wahrsten Sinne des Wortes mit Grenzen. Einige sehen bereits Grenzüberschreitungen, für Andere ist alles im grünen Bereich. Der Dozent legt großen Wert darauf, dass man im wissenschaftlichen Schreiben eine klare These, ein klares Argument formuliert. Er regt uns an, die Konventionen des wissenschaftlichen Schreibens auszuloten. Er mahnt aber auch über Worte und Begriffe nachzudenken!

Was hat dies mit Persönlichkeit zu tun? Wir sollen eben auch ein Stück Persönlichkeit in wissenschaftliche Texte bringen. Klare Kante zeigen und nach allen Regeln der Wissenschaft diese Kante untermauern! Wissenschaft soll (ein Stück weit) polarisieren! So lassen sich Argument und Gegenargument besser finden und austauschen. Ja, der Dozent provoziert! Ich sehe einige seiner Äußerungen sehr nahe an der Grenze zur Fremdenfeindlichkeit oder zum Sexismus. Aber nochmal: „dieses an der Grenze sein“ ist gewollt. Der Dozent wird haargenau wissen, was er in der Studierendenschaft auslöst. Er nimmt diese Polarisierung gerne in kauf. Ich auch. Denn er ist eine Persönlichkeit.

Mein zweiter hier erwähnter Dozent polarisiert ebenfalls. Aber er tut dies auf eine andere Weise. Ich bezweifle ob ihm das bewusst ist. Er ist ein älterer Herr mit Schurbart, Hut und Cord-Anzug. Seine Sprache wirkt seltsam gestochen, er hält minutenlange Monologe, schweift gerne vom Thema ab und denkt in sehr komplexen Strukturen. So Jemanden möchte man eigentlich nicht als Dozent haben! Interessanterweise stimmten fast alle Kursteilnehmer darin überein, dass der Kurs, mit ihm, Spaß gemacht hat. Dies mag daran liegen, dass der Mann was zu erzählen hat! Er ist unglaublich kompetent, ohne dass dies zur Arroganz abgleitet. Er redet sehr gerne, hört aber auch anderen aufmerksam zu. Er denkt in komplexen Strukturen, hilft aber auch, diese zu entwirren. Nicht simplifizieren: entwirren, komplexe Gedankengänge werden aufgeschlüsselt. Und wo ist jetzt die Polarisierung? Es werden alle Eigenschaften geboten um den Dozenten abzulegen: schwer verständliche Ausdrucksweise, lange Monologe, sich während des Erzählens verlieren. Aber der Dozent schafft Sympathie, durch die Augenhöhe mit uns.

Man muss nämlich nicht so tun, als würde man die Welt der Mitte-Zwanzigjährigen verstehen, ihre Sprache sprechen. Es reicht aus, selbstbewusst zu sich selbst zu stehen. Hier stehe ich kann nicht anders und steht auch hier und könnt nicht anders lasst uns zusammen arbeiten. Diese Aussage trifft auf beide Dozenten zu. Sie trifft besonders auf den letztgenannten zu. Persönlichkeiten sind   Persönlichkeiten, weil sie sich und andere nicht verbiegen. Sie achten sich und andere. Sie hören auf sich und Andere. Sie gehen nicht mit der Mode und lassen Andere nicht ungefragt mitgehen. Es sind keine Arroganten und  keine Egoisten, es sind Menschen. Wer hätte das gedacht.


Da kann ich noch schnell zur mittelmäßigen Wissenschaft überleiten.  Ich habe im Rahmen eines Uni-Seminars gelesen: Ernest Gellner: Ein Schlagwort wird geboren. In: Bedingungen der Freiheit, 1994, S. 10 -21. Hier Seite 14 (Hervorhebungen im Text von mir)

Das [real-sozialistische Ostblock] System schuf keineswegs einen neuen gesellschaftlichen, von egoistischer Gier, Konsumfetischismus und Konkurrenzdenken befreiten Menschen, wie die Marxisten gehofft hatten, sondern isolierte, amoralische, zynische Individualisten mit total begrenzten Möglichkeiten [.]

S. 21

Viele von uns im Westen haben sie [die Zivilgesellschaft] sie als selbstverständlich betrachtet (und Manche tun das immer noch) als so etwas wie den menschlichen Normalzustand, während die Menschen im Osten sie umso leidenschaftlicher lieben gelernt haben [.]

Was stört mich am fett zitierten Text? Es ist richtig festzustellen, dass der Realsozialismus nicht den besseren Menschen schuf. Es stimmt, dass der Realsozialismus eine Tendenz bot, dass Menschen isolierte, amoralische, zynische Individualisten werden konnten. Aber Gellner pauschalisiert. Er bringt keine Belege, die seine These bestätigen. Vor allem das zweite Zitat ist für die Diskussion hier von Interesse. Ich unterstelle zum Beispiel  den Piraten ein pragmatisches Verhältnis zur Zivilgesellschaft. Man organisiert, man kooperiert mit ihr um einen Mehrwert zu schaffen. Von leidenschaftlicher Liebe wird da keiner reden. (Na gut, nicht alle Piraten waren Bürger der DDR 🙂  )

Ein Ernest Gellner sagt zugespitzt: der Realsozialismus habe die Menschen  zu isolierten, amoralischen, zynischen Individualisten verkommen lassen. Der Westen mit seiner Zivilgesellschaft sei  ein Ort den man leidenschaftlich lieben sollte bzw. den den die Ossis leidenschaftlich lieben! Ein wissenschaftliches Buch ist kein Ort für provokante Thesen, die nicht belegt werden! Um nicht missverstanden zu werden: 40 Jahre Ostblock, waren 40 Jahre zu viel! Der Marxismus ist zu Recht gescheitert! Er hätte die beiden Sätze weglassen können, der Leser hätte seinen Punkt verstanden. Es gibt andere Orte um (berechtigt) gegen den Marxismus zu polemisieren.

Mir haben die Zitate vor Augen geführt, dass auch der Eine oder Andere Wissenschaftler im Gewand der Wissenschaft z. B.  gegen die Piraten polemisieren könnte. Man kann die Piraten, auch aus wissenschaftlicher Sicht, kritisieren. Wissenschaftliche Kritik muss differenziert und mit Belegen unterfüttert sein. Sie kann auch mal provokant und polemisch erfolgen. Die nachfolgende Differenzierung und die Belege dürfen aber nicht fehlen!

Hier haben wir es mit Jemanden zu tun, der im wissenschaftlichen Gewand polemisieren möchte. Das ist weder mutig, noch Akt von Persönlichkeit, es ist plump und durchschaubar!

Tweets der Woche KW 5

2 Feb

Hallo alle Miteinander,

hier meine Tweets aus dieser Woche:

David Marien@dmhadf

#Kommunalpolitik: Die fetten Jahre in #Hennigsdorf sind vorbei http://www.die-mark-online.de/heimat/hennigsdorf/hennigsdorf-artikel/dg/0/1/1093058/ Ja, das wissen wir seit Jahren. Kommt was neues?

#Meinung: #Demarchie http://www.ideenfarbe.com/Demarchie ausführliche Darstellung über die Demokratieform der Demarchie

#Begriff: #Modularität bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Modularit%C3%A4t Von #Ikea bis zur #Philosophie, wie das Baukasten-System den Menschen formt. #Kultur

#Organisation: #fischertechnik http://www.fischertechnik.de/home.aspx Hersteller modularer Baukästen, haben fast alles was sich zusammenbauen lässt! #Kultur

#Kommunalpolitik: Neptuns Probleme in #Potsdam http://www.pnn.de/potsdam/719252/ nach Jahren erbitterten Streits, Lösung für Neubau der weißen Flotte

#Meinung: Modularity of Mind http://plato.stanford.edu/entries/modularity-mind/ #Modularität philosophisch betrachtet, ein Konzept das seit den 1980ern besteht

#Begriff: #Vertrauensfrage bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauensfrage Instrument der Regierung zur Disziplinierung des Parlaments. Wichtig invielen Staaten

#Person: Regierung Merkel I bei WP http://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Merkel_I Schröders verlorene #Vertrauensfrage bereitete Regierung M. den Weg.

#Kommunalpolitik: Auf den Spuren einer gescheiterten Revolution in http://www.die-mark-online.de/heimat/hennigsdorf/hennigsdorf-artikel/dg/0/1/1095292/  Vielzahl von Aktionen plant die Stadt

#Meinung: Vertrauensfrage. Mein Beitrag zur #Aufschrei-Debatte auf Twitter. bhttp://blog.constanzewolff.de/index.php/vertrauensfrage-mein-beitrag-zur-aufschrei-debatte-auf-twitter/ Inwieweit geht es um Vertrauen?

#Begriff: #Lügendetektor http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCgendetektor misst keine Lügen, wohl  Blutdruck, Puls, Atmung aus dem sich psychologische Erkenntnisse…

eigene #Meinung: Wesen vom Mars: Menschen des 18. Jahrhundert https://dmhdf.wordpress.com/2013/02/02/wesen-vom-mars-menschen-des-18-jahrhundert/

Wesen vom Mars: Menschen des 18. Jahrhundert

2 Feb

Hallo alle Miteinander,

eigentlich wollte ich etwas zur #Aufschrei-Debatte und deren mediale Verwurstung schreiben. Mir fehlt jedoch die Motivation für dieses Thema. Wer sich dennoch für meine Meinung zum Thema interessiert, möge bitte diesen Artikel lesen. Meine allgemeinen Schlussfolgerungen gelten auch für die #Aufschrei-Debatte und deren mediale Verwurstung.

Nein, ich finde ein anderes Thema interessanter. Als meine Urgroßmutter noch lebte, konnte sie mir einiges über die dt. Gesellschaft vor dem zweiten Weltkrieg erzählen. Für mich ist diese Gesellschaft schon zu weit weg. Ich kann mich nur sehr schwer in deren Köpfe hinein versetzen! Obwohl doch nur sieben Jahrzehnte dazwischen liegen.

Wenn dies schon so schwierig ist, dann werde ich daran scheitern die Welt der Menschen des 18. Jahrhunderts zu verstehen. Dennoch ist der Versuch sie zu verstehen sehr wichtig, wenn wir unsere Gegenwart verstehen wollen. Anhand einiger Überschriften will ich das Ganze gliedern. Das Thema verspricht sehr facettenreich zu werden.

1. Von der Gemeinschaft zur Gesellschaft

Stände, Zünfte und Religionen gliederten Menschen des 18. Jahrhunderts in verschiedene Gemeinschaften. Man lebte abgeschottet voneinander. Man heiratete untereinander und blieb unter sich. Auch spielte das Dorf, die Großfamilie eine große Rolle. Man verstand sich als Teil einer (mehr oder minder) genau definierten Gemeinschaft. Es gab ausgeprägte sprachliche Dialekte, lokale „Kulturen“ Man lebte nebeneinander und nicht miteinander.

2. Vom Leyden zur Toleranz

Eng verbunden mit dem nebeneinander leben war auch das Leyden. Man würde es heute mit „ertragen“ umschreiben. Es war klar definiert was man öffentlich zu tun und zu lassen hatte. Das öffentliche Werben für Sekten, Religion (außer der des Landesherren) war verboten. Die Zeit der großen Religionskriege war vorbei. Man durfte im Privaten andere (christliche) Kulte praktizieren, Lesegesellschaften abhalten, (Aufklärung!) den Landesherren kritisieren. Aber wehe, diese Dinge wurden öffentlich ausgetragen. Genau das ist mit ertragen gemeint: werd nach deiner Facon selig, aber bitte zu hause!  Der Islam, das orthodoxe Christentum, Atheismus und heidnische Bräuche, was immer das auch war, wurde aber auch bis ins Private verfolgt. Das hatte es nirgends zu geben!

3. Vom Reich zur Nation

Obwohl die Menschen in viele Teilgemeinschaften zergliedert waren, lebten viele Ethnien und Kulturkreise in einem Reich unter einem Kaiser. Die einzelnen Landesherren waren dem Kaiser des Heiliges Römischen Reiches deutscher Nation unterstellt. Man befand sich in einem Treue- und Lehnsverhältnis. Zu der Zeit gab es keine Deutschen, Polen, Österreicher, Tschechen usw. Es gab Menschen, welche diese Sprache sprachen und deren Kultur pflegten. Ein Passwesen und Schlagbäume waren damals noch unbekannt oder gerade erst in der Entwicklung. Das Polizei- und das (heutige) Millitärwesen befanden sich erst im Aufbau. Söldnerheere  waren vorherrschend. Das heutige Staats- und Steuerwesen begann sich auch erst langsam zu entwickeln. Die Familie war die soziale Absicherung, die Dorf-, Standes-, Zunft-,  und Stadtgemeinschaft regulierte das Alltagsleben. Der Mensch sah sich als Gottes Geschöpf aber nicht als Teil einer Nation.

4. Vom Untertan zum Bürger

Das Verhältnis Untertan -> Landesherr war bis ins frühe 19. Jahrhundert vorherrschend. Wenn der Untertan seine Steuern zahlte konnte auf den Schutz des Landesherren hoffen. Anspruch darauf gab es nicht. Der Landesherr wiederum musste zusehen, wenn seine Untertanen das Land verließen. Ein Pass und Schlagbäume gab es ja nicht. Der Landesherr musste sich mit der Religion und dem Zunftwesen arrangieren.  Beide Akteure nahmen ihm aber auch Arbeit ab. Wahrscheinlich interessierte es die meisten Menschen gar nicht wer ihr Herr war. Beide Spähren waren streng getrennt. Der Herrscher wollte Ruhm für sein Geschlecht erringen, wollte Anerkennung unter Seinesgleichen erwerben. Menschen empfingen Gnade aber keine Rechte. Das eine kam von Gott, das Andere käme vom Staat, den es in unserer heutigen Form noch nicht gab.

5. Von der Ein- zur Zweigeschlechtlichkeit

Ich bekomme doch noch einen Bogen zur #Aufschreidebatte hin! Ab dem frühen 18. Jahrhundert begann die Entwicklung Von der Ein- zur Zweigeschlechtlichkeit. Natürlich wussten die Menschen auch damals schon dass sie unterschiedliche Körper haben. Es ging darum: wie wird dieser Unterschied machtpolitisch ausgeschlachtet! Denn was immer vergessen wird: die Aufklärung hatte den weißen männlichen Christen im Blick. Frauen waren bis in die jüngste Vergangenheit Menschen zweiter Klasse. Die aufkommenden Naturwissenschaften untermauerten die These der unterschiedlichen Wertigkeit von Männern und Frauen. Das Stichwort Biologismus bringt hier wenig, aber doch genügend zu tage. Da 99% der Menschen sowieso vom sozialen Aufstieg ausgeschlossen waren, spielte es keine Rolle ob Frauen benachteiligt wurden. Zumal es ländlichen Regionen lange so war, dass Frauen viel arbeiteten, aber auch einen gewissen Einfluss besaßen.

6. Zusammenfassung

Ich habe ganz bewusst nicht viel über die heutige Gesellschaft geschrieben. Der Leser soll entscheiden, wie sehr wir uns von oben skizziertem weg-entwickelt haben.  Was auffällt: die Begriffe Gesellschaft, Toleranz, Nation, Bürger und Geschlecht werden heute auch politisch aufgeladen. Politisch (sein) ist auch wieder ein Begriff, den es vor 200 Jahren nicht gab. Man hat eben nicht Stellung zu gewissen Kontroversen genommen. Man konnte zu hause diskutieren, aber nicht öffentlich. Die Menschen ordnen sich neu: Türken in der Nato, die Russen in Asien. Es bilden sich neue Blöcke, neue Koalitionen. Wurden einst Machtpolitik und strategische Interessen unter dem Mantel der Religion und der Nation versteckt, wird dies heute offen umgesetzt. Die Familie, die Religion, die Gemeinschaft verliert ihren Einfluss auf das Individuum. Wissenschaft prägt uns heute stärker denn je. Gerade das Aufkommen von Esoterik und „alternativen Sichtweisen“ als Gegenpol bestätigt diese These. Die Beschleunigung gesellschaftlicher Entwicklungen wird dazu führen, dass mein zwölfjähriger Bruder meine  Urgroßmutter für ein Wesen vom Mars halten wird! 2040 wird sich zu 1940 so verhalten, wie sich 2000 zu 1800 verhält! Wir alle merken diese Beschleunigung und wundern uns über unsere jüngste Vergangenheit. Wie konnte man vor 20 Jahren ein Leben leben?